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Building Information Modeling (BIM) –
Digitalisierungsanwendung für Planen und Bauen

Was ist BIM?

Der Begriff Building Information Modeling (BIM) beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell auch geometrisch visualisiert (Computermodell). Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung als auch im Facilitymanagement (Wikipedia 7.12.2021, Building Information Modeling – Wikipedia).

Vorteile von BIM

Im Vergleich zum herkömmlichen zweidimensionalen Planungsprozess ermöglicht es BIM, das digitale Abbild eines Bauwerks mit Informationen in großer Detailtiefe auszustatten. Zusätzlich beinhaltet ein planungsbegleitendes Raumbuch weiterführende Daten der einzelnen Gebäudeelemente und der gesamten Ausstattung. So entsteht ein konsistentes BIM-Datenmodell, welches sich in der Planung für den sich anschließenden Betrieb mehrfach verwerten lässt.

Außerdem können die mit BIM erstellten Modell-Ansichten für die Präsentation des Planungsstands bei Nutzern und Öffentlichkeit verwendet werden (Neubau Flugfeldklinikum, Einsatz von BIM S.4).

Entwurfsplanung/Visualisierung zur städtebaulichen Einbindung
Beispiel für Entwurfsplanung/Visualisierung zur städtebaulichen Einbindung

 

Praxisbeispiel: Flugfeldklinikum Böblingen-Sindelfingen

Mit einem Gesamtprojektbudget von ca. 573 Mio. € und einer entstehenden Nutzfläche von 51.000m² ist das Projekt Neubau Flugfeldklinikum eines der bedeutendsten Krankenhausvorhaben in Baden-Württemberg. Der Landkreis Böblingen als kommunaler Träger des Projekts hat sich bewusst dafür entschieden, das Großprojekt Neubau Flugfeldklinikum von Beginn an vollständig mit der BIM-Methodik zu planen und zu bauen. Dabei stehen die Erreichung der übergeordneten Projektziele in Bezug auf Termine, Kosten und Qualität des Bauprojekts an erster Stelle. BIM als intelligentes Tool bildet Planungs-, Bau- und Betriebsprozesse im Projekt frühzeitig virtuell ab und liefert mittels der umfassenden Datenbasis frühzeitig Kosten- und Terminsicherheiten.

BIM ermöglicht zudem auf Grundlage eines effizienten Raum- und Funktionsprogramms, das intensiv mit allen Nutzergruppen im Klinikum abgestimmt ist, eine konsequente Planung von der inneren Funktionalität hin zur äußeren Gestaltung des Krankenhauses. Da die Planer ausschließlich im 3D-Modell arbeiten, welches über einen cloudbasierten Dienst für alle Beteiligten zur Verfügung gestellt wird, erhält auch der Bauherr maximale Transparenz über die Planungen. Darüber hinaus soll sich der weitere Nutzen von BIM bei einer späteren Übernahme der digitalen Daten in den Betrieb als „As-Built-Modell“ zeigen.

Für die Abstimmung besonders komplexer Räume, wie beispielsweise eines OP-Saals, wurden die betroffenen Nutzergruppen zu einer Virtual Reality Begehung in die sogenannte CAVE des Fraunhofer IAO Stuttgart eingeladen. Hier konnten sich medizinische Fachkräfte und Pflegekräfte frei im (virtuellen) Raum bewegen, Prozessabläufe durchspielen und fundierte Entscheidungen zur Ausstattung und Aufteilung der Räume treffen. Mittels eines 3D-Projektionssystems und VR-Brillen konnten sich alle Beteiligten im virtuellen Raum bewegen und so genau nachvollziehen, welche Bewegungsfreiheit in der festgelegten Raumausstattung möglich ist. Einen Einblick zu dieser Methode gibt ein Video des Klinikums

Mit dem innovativen Einsatz der BIM-Daten für Visualisierungen in der Nutzerbeteiligung und Kommunikation hat das Projekt Neubau Flugfeldklinikum in der Kategorie „Bestes Hochbauprojekt“ den BIM CLUSTER BW AWARD 2021 gewonnen. Der BIM CLUSTER BW AWARD prämiert innovative Firmen und Projekte aus und um Baden-Württemberg, welche die Entwicklung der BIM-Methode im Ländle stellvertretend repräsentieren. Damit sollen Innovationen sichtbar gemacht werden und die digitale Entwicklung der Immobilienbranche gefördert werden. 

Weitere Informationen zu Digitalisierungsanwendungen im Bereich Bauen und Planen

Wir laden Sie herzlich zu unserem nächsten Digitalfrühstück am 10.12. zum Thema „Digitale Transformation in der Immobilienbranche“ ein. Unsere Referenten sprechen über die Möglichkeiten der Digitalisierung in Planung, Bau und Betrieb von Immobilien und zeigen an konkreten Anwendungsfällen wie der Immobilienvermittlung oder den digitalen Zwillingen von Städten die Chancen und Herausforderungen dieser auf.

Melden Sie sich hier  für das Digitalfrühstück an.

Neues ZD.BB-Projekt: Digitale Reifegrad-Checks für Werkstätten für behinderte Menschen

Gemeinsam mit dem Herman Hollerith Zentrum (HHZ) hat das ZD.BB jüngst einen digitalen Reifegrad-Check für die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM) entwickelt. Aktuell wird den deutschlandweit rund 700 Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM bis Ende September angeboten, den Reifegrad-Check durchzuführen und damit die Grundlage für eine fundierte Digitalisierungsstrategie zu legen.

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