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IBM Corona Guide

Die Corona-Krise stellt für uns alle eine nie dagewesene Herausforderung dar. Auch wenn die Beschränkungen des sozialen Lebens hoffentlich in absehbarer Zeit gelockert sowie Schulen, Produktionsstätte und Dienstleistungsunternehmen wieder geöffnet werden, wird sich der Kampf ums Überleben zahlreicher Unternehmen über viele Monate fortsetzen.

Das IT- und Beratungsunternehmen IBM ist ein bedeutendes Partnerunternehmen des ZD.BB und hat auf die Krise mit dem sogenannten ‚Corona Action Guide‘ und den ‚7 Business Imperatives‘ reagiert (https://www.ibm.com/thought-leadership/institute-business-value/covid-19-action-guide). Das ZD.BB hat daraus einen Corona Guide abgeleitet, der betroffenen Unternehmen und Organisationen helfen soll, in dieser herausfordernden Zeit die richtigen Prioritäten zu setzen und sich auf die wichtigsten Aspekte der Bereiche Mitarbeiter, Kunden & Unternehmenspartner sowie Betriebsmodell & Finanzen zu fokussieren. Die folgende Übersicht soll Ihnen dabei helfen, die Komplexität der Herausforderungen auf einfache Fragestellungen zu reduzieren und so eine Ableitung von gezielten Maßnahmen zu ermöglichen. Hiermit wollen wir Ihnen helfen, sich vom Krisenmodus auf die „neue, andere Normalität“, die noch lange vorherrschen wird, vorzubereiten.

Wir vom ZD.BB stehen Ihnen mit unserem kostenfreien Angebot an Beratungsleistungen in den einzelnen Kernaspekten zur Seite.

Mitarbeiter

Die Mitarbeiter eines Unternehmens sind sein wichtigstes Kapital. Wer talentierte, loyale Mitarbeiter beschäftigt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Durch COVID-19 ist aber genau dieses Herzstück ins Wanken geraten. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind die Personalkosten eine Verpflichtung, die unter fehlenden Umsätzen schnell das Genick brechen kann. Staatliche Hilfen, Stundungen und Kurzarbeit sind sicherlich wertvolle Maßnahmen, dennoch verunsichert die Angst um den eigenen Arbeitsplatz die Mitarbeiter und lässt sie um ihre finanzielle Sicherheit fürchten. Und das in einer Zeit, in der die Menschen ohnehin schon um ihre Gesundheit oder die der Angehörigen bangen und durch die Summe der Belastungen emotional instabil sind. Was also sind die Kernaspekte, die Sie als Geschäftsführer oder HR-Verantwortlicher berücksichtigen sollten?

  1. Suchen Sie die Nähe zu Ihren Mitarbeitern

Etablieren Sie eine neue Form der Kommunikation über verschiedene Wege und kommunizieren Sie so offen und transparent wie möglich. Seien Sie für Fragen und Sorgen Ihrer Mitarbeiter (möglichst rund um die Uhr) erreichbar und nehmen Sie deren Feedback auf.

  1. Schaffen Sie verlässliche Strukturen, Prozesse und Technologien für die virtuelle Zusammenarbeit

Die Herausforderungen an ein virtuelles Betriebsmodell sind groß, denn in dieser Situation ist nicht nur entscheidend, für die richtigen Tools zu sorgen um einen verlässliche Zusammenarbeit zu ermöglichen, gleichzeitig muss über virtuelle Kanäle die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur gemeistert werden. Gegebenenfalls müssen neue Richtlinien für die virtuelle Zusammenarbeit geschaffen und agile Arbeitsweisen eingeführt werden, um der „neuen Normalität“ gerecht zu werden.

  1. Stärken Sie Ihre Mitarbeiter, deren Engagement und deren Produktivität

Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter stehen an erster Stelle. Nachdem alle notwenigen Maßnahmen getroffen wurden, damit die Mitarbeiter von zu Hause aus soweit möglich arbeiten können, muss weiter gedacht werden. Jetzt zahlt sich aus, wer in der Vergangenheit in digitale Schulungsmöglichkeiten investiert hat. Falls dies in Ihrem Unternehmen noch nicht etabliert ist, ist es jetzt höchste Zeit sich mit geeigneten E-Learning-Management Systemen auseinanderzusetzen. Machen Sie Ihre Mitarbeiter fit für die „andere Normalität“, geben Sie ihnen gerade jetzt die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Das motiviert und stellt gleichzeitig sicher, dass Sie in Zukunft gut aufgestellt sind, was Ihr Humankapital betrifft.

Kunden und Unternehmenspartner

„In der Krise beweist sich der Charakter.“ Dieses Zitat des Altkanzlers Helmut Schmidt wird in diesen Tagen dem ein oder anderen durch den Kopf gehen. Aufträge werden annulliert, Rechnungen zu spät oder gar nicht beglichen – gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die nur selten über ein großzügiges finanzielles Polster verfügen, ist dieses, durch die Coronakrise ausgelöste Geschäftsgebaren eine ernsthafte Bedrohung. Was tun, um Kunden zu binden, die momentan vielleicht nicht einmal die Unternehmensfiliale besuchen dürfen? Wie mit dem Lieferanten umgehen, dessen Rechnung nicht beglichen werden kann? Hinzu kommt, dass sich die Art der Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern innerhalb weniger Wochen vollständig verändert hat. Persönlicher Kontakt ist virtueller Zusammenarbeit gewichen. Und es ist davon auszugehen, dass Kunden auch in Zukunft – auch wenn persönlicher Kontakt wieder möglich ist – nicht auf die Annehmlichkeiten, die Geschwindigkeit und die Flexibilität der virtuellen Kommunikation verzichten werden.

  1. Kommunikation zu Kunden und Partnern

Vertrauen ist die zentrale Währung einer jeden Beziehung. Dies gilt erst recht für Krisenzeiten. Verfolgen Sie eine klare Kommunikationsstrategie und kommunizieren Sie so stringent und transparent wie möglich, inwieweit Ihr Geschäft von der Krise betroffen ist und was das für Ihre Kunden und Partner bedeutet. Vermeiden Sie unpassende Kommunikation, die aus dem Kontext gegriffen ist, und Normalität vortäuscht. Nehmen Sie das Feedback Ihrer Kunden ernsthaft auf und reagieren Sie angemessen.

  1. Sorgen Sie für die Weiterentwicklung Ihres Geschäftsmodells

Durch die Krise und die virtuelle Zusammenarbeit neu gestaltete Marketing- und Verhaltensweisen der Kunden sowie neue Kostenstrukturen und Ökosysteme erfordern zunehmend auch von kleinen und mittleren Unternehmen die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Segmentieren und analysieren Sie Ihre Kunden und zeigen Sie, dass Sie schnell auf deren geänderte Anforderungen reagieren können. Signalisieren Sie, dass Sie in der Lage sind, das Kundenerlebnis auch in der „neuen Normalität“ zu verbessern sowie digitale Ressourcen optimal nutzen.

  1. Schaffen Sie ein geeignetes Partnernetzwerk

Überprüfen Sie, wer in diesen Zeiten die wichtigsten Partner für Sie sind und suchen Sie mit diesen einvernehmliche Lösungen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie ein Netzwerk aus Partnerunternehmen aufbauen, dass Ihnen auch bei der Umsetzung neuer digitaler Geschäftsmodelle eine Stütze sein wird.

Betriebsmodell & Finanzen

Im Geschäftsbetrieb eines Unternehmens finden sich zahlreiche Interdependenzen, dies betrifft auch kleine und mittlere Unternehmen. Die eigene Lieferkette, Produktion und Vertriebskanäle, das alles ist eng miteinander verbunden. In dieser Krisenzeit sind Anpassungsfähigkeit und Agilität innerhalb des Geschäftsbetriebs von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig ist ein angepasstes Kostenbewusstsein zentraler Bestandteil eines erfolgreichen Krisenmanagements.

  1. Schaffen Sie Transparenz in Ihren Geschäftsprozessen

Die Voraussetzung für fundierte Entscheidungen ist, dass Sie Transparenz in Ihren Geschäftsprozessen haben. Nur so können Chancen und Risiken angemessen gegeneinander abgewogen und Kosteneinsparungspotenziale erkannt werden.

  1. Überdenken Sie Ihre Beschaffungsstrategie

Die Komplexität und Abhängigkeit von Lieferketten zeigt sich in der aktuellen Krise so deutlich wie nie zuvor. Unternehmen sind es gewöhnt, dass Materialien aus ihrer Lieferkette verfügbar sind, wann, wo und wie sie benötigt werden. Die COVID-19 Krise hat diese Prämisse zerstört. Lieferketten müssen künftig dynamischer, reaktionsfähiger und mit dem Ökosystem und den Prozessen eines Unternehmens verbunden sein. Nehmen Sie eine Neubewertung der Beschaffungsstrategie und der Lieferantennetzwerke unter Abwägung von global und lokal vor. Prüfen Sie, inwieweit Sie sich mit Lieferkettenpartner zusammentun können, um ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen in der Krise zu ermöglichen.

  1. Optimieren Sie Ihre Prozesse

Um stärker in der „neuen Normalität“ aufzutreten, das Unternehmen umzugestalten und dem Druck der Finanzen gerecht zu werden, sind Agilität und Geschwindigkeit gefragt. Dies wird entscheidende Maßnahmen unterstützen, um die Geschäftsgrundlagen und -prioritäten, Organisationsmodelle, Kostenstrukturen sowie die Art und Weise, wie Geschäfte geführt und Arbeiten ausgeführt werden, zu überdenken. Durch Automatisierung, KI, Blockchain, IoT und andere neue Technologien können wesentliche Unternehmensabläufe anders abgebildet werden und somit zu einer schrittweisen Änderung von Kosten und Flexibilität führen.

Neues ZD.BB-Projekt: Digitale Reifegrad-Checks für Werkstätten für behinderte Menschen

Gemeinsam mit dem Herman Hollerith Zentrum (HHZ) hat das ZD.BB jüngst einen digitalen Reifegrad-Check für die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM) entwickelt. Aktuell wird den deutschlandweit rund 700 Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM bis Ende September angeboten, den Reifegrad-Check durchzuführen und damit die Grundlage für eine fundierte Digitalisierungsstrategie zu legen.

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